Bei „klassischen“ Projekt-Verschiffungen kommunizieren Verschiffungsspediteur und Baustellenleitung in der Regel nicht direkt miteinander. Gerade bei Lieferungen aus Deutschland erhält der Logistiker seinen Transportauftrag oft vom Ablader, z.B. von der Logistikabteilung des Anlagenherstellers. Die Kommunikation findet entsprechend zwischen Verschiffungsspediteur und Ablader statt.
Dabei ist die Schnittstelle „Verschiffungslogistik-Baustelle“ wichtig, weil ja im Endeffekt bei allen Lieferungen den Gegebenheiten und Bedarfen auf der Baustelle Rechnung getragen werden sollte, um ein Neu- oder Ausbauprojekt effizient zu gestalten. Die Verschiffungsprozesse bestmöglich auf die Bedarfe und Gegebenheiten auf der Baustelle abzustimmen, kann den Bau- bzw. Installationsprozess unterstützen. Allerdings ist diese Abstimmung oft aufwendig und es ist viel Kommunikation und Fine-Tuning gefragt. Hier kommen wir ins Spiel.
Wir agieren in dem Fall als „Bindeglied“ zwischen der Logistikabteilung des Shippers und der Baustellenleitung vor Ort. Bei DAP-Sendungen können wir bereits durch die Verschiffungsplanung die Anlieferungsprozesse der Waren auf der Baustelle aktiv mitgestalten. „Was wird wann benötigt?“ lautet hier die entscheidende Frage, denn Platz für Zwischenlagerung ist auf Baustellen meist knapp. Unser Ansatz ist, die Anlieferfrequenz an die gegebenen Platzkapazitäten vor Ort anzupassen. Dafür machen wir uns bereits im Vorfeld der interkontinentalen Verschiffungen vor Ort ein Bild – nicht nur von der Baustelle sondern auch vom Umfeld, um z.B. flexibel ‚externe‘ Lösungen für Zwischenlagerungen von Sendungsbestandteilen organisieren zu können.
Vorausschauende Planung beinhaltet einen genauen Überblick über das Platzangebot am jeweiligen Einsatzort zu haben.
Vorteil ist, dass wir als Verschiffungsspediteur bereits bei der Verschiffungsplanung einen genauen Überblick über die verschiedenen Sendungsbestandteile erhalten. Damit können wir vorausschauend planen. Das ist wichtig, wenn es später darum geht, die Lieferungen on-site sinnvoll zu platzieren und Alternativ-Lösungen für verschiedene Eventualitäten entwickeln.
Eine solche Vorab-Planung spart oft Zeit und Kosten während des eigentlichen Projektverlaufs. Das betrifft auch logistische Prozesse auf der Baustelle, z.B. in der Organisation von lokalen Dienstleistern wie etwa Kranunternehmen.
Auf einer Baustelle sind ja oft verschiedene Dienstleister gefragt, wenn es um die Platzierung und Bewegung von Waren geht. Dadurch, dass wir als Verschiffungsspediteur bereits sehr früh umfangreiche Infos zu den Waren haben und die Anlieferzeiten kennen bzw. auch Verschiebungen dieser im Blick haben, können wir die Dienstleister vor Ort entsprechend koordinieren. Das verschlankt die Kommunikationsstruktur im Projektablauf.