Nicht RoRo-fähige Ladung RoRo-fähig machen – das klingt nach einem Widerspruch in sich. Allerdings war genau das die Anforderung an die Projektlogistikspezialisten der Karl Gross Gruppe. Sendungsteile mit Überlänge und -breite standen auf der Ladeliste – ein Verlade- und Sicherungskonzept an Bord eines RoRo-Schiffes auf der To-Do-Liste. Umfangreiches Know-how und Out-of-the-box-thinking haben zur Lösung geführt.
Zeitliche Planbarkeit oberste Priorität
Eine kurze und verlässlich planbare Transitzeit für Waren mit einer Länge von knapp 30 Metern und einer Breite von rund fünf Metern – das waren die Rahmenbedingungen für unsere Projektlogistikspezialisten in Hamburg. „Eigentlich ‚klassische Breakbulk Ware‘“, erklären Mitglieder aus unserem Hamburg-Team, „weil die Sendung aber unter Zeitdruck stand, kam ein Breakbulk-Schiff nicht infrage.“ Denn: Im Vergleich zu anderen Verschiffungsvarianten haben Breakbulk-Schiffe häufig längere Transitzeiten. In der Regel verkehren sie auf keinen festen Routen, und Zwischenstopps, um zusätzliche Ladung aufzunehmen, sind nicht auszuschließen.
Der Auftrag kam von einem renommierten Hersteller von Spezialapparaten für die petrochemische Industrie. Von zwei Standorten in Deutschland aus sollten insgesamt mehr als 100 Sendungsteile nach China verschifft werden. „Darunter befanden sich auch knapp 100 Tonnen schwere Anlagenteile mit Längen von bis zu fast 30 Metern und Breiten von bis zu fünf Metern“, fassen usnere Projektlogistik-Spezialisten zusammen.
Zeitdruck und erschwerte Bedingungen
RoRo-Schiffe haben verlässliche und planbare Transitzeiten, und darauf kam es an.
Die Zeit für die Realisierung dieses Transports war knapp bemessen, die Anforderungen waren dagegen sehr hoch, denn die einzige Möglichkeit, die Waren in-Time zu verschiffen, bestand in einer Verladung auf ein RoRo-Schiff. „Gegenüber dem Breakbulk-Schiff verkehren RoRo-Schiffe im Liniendienst und haben daher verlässliche Abfahrts- und Transitzeiten“, so unser Hamburger Projektlogistik-Team.
Allerdings: Die Überlängen und -breiten der Anlagenteile erschwerten die Verladung an Bord. Zudem ließ die Beschaffenheit der Waren eine seemäßige Ladungssicherung im RoRo-Schiff nicht zu. Erfindergeist war gefragt!
Spezialkonzept für Spezialwaren
„Auf Mafi-Trailern haben wir die überlangen und -breiten Sendungsteile an Bord des Schiffes gerollt. Dabei war es notwendig, die Trailer mit speziellen Aufbauten zu unterfüttern, um Stabilität für die Waren beim Be- und Entladen zu schaffen sowie den Kräften entgegenzuwirken, die bei Seetransporten auf die Waren einwirken können“, erklären unsere Projektlogistiker.
Um nun auch an Bord des RoRo-Schiffes für entsprechende Sicherheit zu sorgen, haben unsere Projektlogistikspezialisten zusammen mit einem Stauplaner Sicherungskonzepte erstellt. Dabei sind verschiedene Lashkonzepte zum Tragen gekommen – angepasst an die unterschiedlichen Eigenschaften der Sendungsteile.