Tagtäglich werden unzählige Waren transportiert. Ob über kurze oder lange Strecken, ob per Seefracht, Luftfracht oder über Land – trotz sorgfältiger Planung können bei jedem Transport Güter beschädigt werden oder sogar komplett verloren gehen.
Eine Transportversicherung kann die finanziellen Risiken in solchen Fällen minimieren. Die Höhe des Versicherungsschutzes variiert je nach Umfang. Es gibt ganz unterschiedliche Schadensfälle, die versichert werden können – von einzelnen Transportabschnitten bis hin zu einem Rundum-Versicherungsschutz von Tür zu Tür inklusive aller Risiken, die beim Transport auftreten können. Aber warum ist eine Transportversicherung so wichtig? Hier sind einige Aspekte:
Erschütterungen beim Be-, Ent- oder Umladen, Eindringen von Feuchtigkeit in Transportbehältnisse, Beschädigungen an Waren durch fehlerhafte Beladung oder Stauung – all das können mögliche Gründe für Beschädigungen an Transportgütern sein. Auch ein Totalverlust von Waren, so selten er auch ist, kann nicht ausgeschlossen werden, z.B. wenn ein Schiff bei starkem Seegang Ladung verliert. Jede Warenbewegung birgt auch immer ein Schadensrisiko, trotz sorgfältiger Planung. Wie lang ein Transportweg ist, spielt dabei nicht zwangsläufig die entscheidende Rolle.
Finanzielles Risiko minimieren
Eine Transportversicherung kann da zumindest das finanzielle Risiko im Hinblick auf den Warenwert minimieren. Deshalb empfehlen wir grundsätzlich, eine Transportversicherung einzudecken - unabhängig vom Warenwert, denn die Haftungshöchstgrenzen der Speditionen decken diesen – je nach Warenart und -wert – nicht unbedingt ab.
Im Schadensfall wird durch eine Versicherung der Regulierungsprozess vereinfacht.
Zudem vereinfacht eine Transportversicherung im Schadensfall die Regulierungsprozesse für die Geschädigten. Nachdem ein Schaden durch den Geschädigten angezeigt wurde, wird in der Regel durch die Versicherung schnell der Schadensregulierungsprozess in Gang gesetzt, sodass zumindest der Warenwert kurzfristig ersetzt wird. Und: Eine Transportversicherung kann auch einen imaginären Gewinn mit einschließen.
Alles kann, nichts muss
Transportversicherungen können in der Regel ganz individuell abgeschlossen werden, beispielsweise nur auf Vor-, Haupt- oder Nachlauf. Ob eine Versicherung abgeschlossen wird oder nicht, kann allerdings auch durch die Incoterms (internationale Lieferbedingungen, die die Pflichten der Käufer und Verkäufer auf dem internationalen Markt regeln) festgelegt sein. Wird beispielsweise CIF (Cost Insurance and Freight) geliefert, ist die Ware bis zum Eintreffen im Zielhafen durch den Versender zu versichern. Dennoch raten wir in der Regel, Waren door-to-door zu versichern.
Nehmen Waren während eines Transports Schaden, kann es im Nachhinein schwierig sein, festzumachen, wobei genau der jeweilige Schaden entstanden ist. Das kann die Schadensabwicklung verzögern.
Selten aber nicht ausgeschlossen
In seltenen Fällen kann es für Geschädigte sogar deutlich teurer werden als „nur“ den Verlust von Ware und Gewinn. Der „Worst Case“: nicht nur die Waren sind weg, die Geschädigten werden z.B. aufgrund einer Havarie-grosse auch noch zur Kasse gebeten.
Eine Versicherung kann auch Schutz in Extremsituationen bieten.
Eine Havarie-grosse beinhaltet die Umverteilung von Kosten, die entstehen können, wenn beispielsweise Container über Bord eines Schiffes gehen. Müssen die Container aus der Tiefe geborgen werden, werden die dafür anfallenden Aufwendungen auf die sogenannte Gefahrengemeinschaft umverteilt – also auf alle, die Ladung an Bord des Schiffes hatten. Je nach Schadensumfang, können die Kosten stark variieren. In Extremsituationen wie diesen kann eine Versicherung Geschädigte vor noch größerem Schaden bewahren.