Südamerika ist fast 18 Millionen Quadratmeter groß. Naturlandschaften, Gebirgsketten, Regenwälder und Bodenschätze machen ihn zu einem außergewöhnlichen Erdteil. Als versierter Projektlogistiker ist es unsere Aufgabe, internationale Transporte innerhalb Südamerikas so zu organisieren, dass wir allen gegebenen Anforderungen gerecht werden. Und das ist nicht immer einfach. Unser Best-practice-Beispiel führt uns durch den Dschungel zur Küstenregion, über den Pazifik und über die Anden – mit einem massiven Brückenkran mit Übermaßen und einem straffen Timing.
Ladungen mit teils enormen Übermaßen von bzw. an die oft abgelegenen Abhol- und Bestimmungsorte zu liefern, kann ziemlich herausfordernd und anspruchsvoll sein. Südamerika verfügt in den wenigsten Fällen über direkte, für Projektladung nutzbare Verbindungen zwischen den einzelnen Ländern. Zwar ist die Straßeninfrastruktur in den Küstenregionen und im Bereich der Metropolen recht gut ausgebaut, je weiter man jedoch in das Hinterland kommt, desto schlechter wird die Infrastruktur.
Transportkonzepte für die Lieferung von Ladung mit Übermaßen und/oder Übergewicht müssen vor allem eines sein: gut durchdacht.
Ein Schwerpunkt von Karl Gross in Chile ist die Planung und Umsetzung von Projektlieferungen – zum Beispiel für die Bergbauindustrie oder für infrastrukturelle Baumaßnahmen.
Knappes Timing und Maße weit über den Standard hinaus
Unser Auftrag: ein infrastrukturelles Neubauprojekt in Chile logistisch zu unterstützen. Unsere Aufgabe: den Transport für Brückenkrane innerhalb Südamerikas von einer Baustelle zur nächsten zu organisieren.
Aus drei Gründen ist uns dieser Auftrag besonders in Erinnerung geblieben: Zum einen ließ der enge Zeitplan keinen Spielraum zu. Und zum anderen waren wir aufgrund der massiven Übermaße der Ladung auf den Einsatz eines Breakbulk-Schiffs angewiesen – und die gibt es auf der Transportstrecke in dieser südamerikanischen Region nur selten. Darüber hinaus ging es im Vorlauf durch den südamerikanischen Dschungel und beim Nachlauf über die Anden.
Der multimodale Ablauf erfolgte über einen Schwertransport zum Ladehafen, über den Seeweg nach Chile und vom Löschhafen erneut per LKW-Spezialtransport zum Bestimmungsort. Die Straßentransporte hatten es teilweise in sich: Es galt Höhenunterschiede von bis zu 3.000 Metern zu überwinden – auf engen Andenstraßen. Die Straßentransporte mussten jeweils von der Polizei eskortiert werden. Ganze Streckenabschnitte wurden für den regulären Verkehr voll gesperrt.
Breakbulk-Schiff in part charter
Für den Hauptlauf kam nur ein Seetransport per Breakbulk-Schiff in part charter in Frage. Durch detaillierte Planung und eine enge Projektbetreuung ist es uns gelungen, dass alle Ladungsteile der Brückenkrane ihren Bestimmungsort pünktlich erreicht haben – und dass bei wirklich straffen Timingvorgaben, die uns bei der Planung durchaus die ein oder andere Schweißperle auf die Stirn getrieben haben.
Unser Team in Chile ist auf Projektlogistik spezialisiert. Nicht alle Sendungen umfassen ein derartiges Volumen und damit einen solchen Aufwand wie in unserem Beispiel. Es verdeutlicht aber recht gut, wie schwierig Projektlogistik in Südamerika sein kann.